1. Neuerscheinung: Authenticity and Victimhood after the Second World War

    Hansen, R./Saupe, A./Wirsching, A./Yang, D. (Hrsg): Authenticity and Victimhood after the Second World War. Narratives from Europe and East Asia, Toronto 2021.

    The Second World War was filled with many terrible crimes, such as genocide, forced migration and labour, human-made famine, forced sterilizations, and dispossession, that occurred on an unprecedented scale. Authenticity and Victimhood after the Second World War examines victim groups constructed in the twentieth century in the aftermath of these experiences. The collection explores the concept of authenticity through an examination of victims’ histories and the construction of victimhood in Europe and East Asia. Chapters consider how notions of historical authenticity influence the self-identification and public recognition of a given social group, the tensions arising from individual and group experiences of victimhood, and the resulting, sometimes divergent, interpretation of historical events. Drawing from case studies on topics including the Holocaust, the siege of Leningrad, American air raids on Japan, and forced migrations from Eastern Europe, Authenticity and Victimhood after the Second World War demonstrates the trend towards a victim-centred collective memory as well as the interplay of memory politics and public commemorative culture.

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  1. Neuerscheinung: Neue Städte

    Ludwig, A. (Hrsg.): Neue Städte. Vom Projekt der Moderne zur Authentisierung, Göttingen 2021.

    Neue Städte sind Ausdruck einer Utopie: Mit ihnen sollte die Wohnungsnot im kriegszerstörten Europa gelöst, Wohnraum für groß angelegte Industrialisierungsprojekte und die Verwirklichung einer modernen Lebensweise ermöglicht werden. Zugleich stellten sie Repräsentation von Herrschaft und Raumkontrolle dar. Neue Städte altern jedoch schneller als andere Städte. Grund sind Strukturwandel und soziale Veränderungen. Es erfolgten Abrisse, aber auch denkmalpflegerische Rekonstruktion und der Aufbau Neuer Städte an anderen Orten. Die Beiträge des Buches beschreiben den Wandel der Neuen Stadt seit 1945 und verfolgen ihre Entwicklung bis zur Gegenwart - mit Beispielen aus Frankreich, Großbritannien, Albanien, Polen, Ungarn, Israel und China. Dabei geht es auch um die urbane und historische Authentizität der Neuen Stadt und den jeweiligen Umgang mit der eigenen Geschichte.

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  1. Neue Publikation: Echt inszeniert. Historische Authentizität und Medien in der Moderne.

    Christoph Classen, Achim Saupe, Hans-Ulrich Wagner (Hg.)

    In der von technischen Massenmedien geprägten Moderne sind die Suche nach Authentizität und die Beschäftigung mit Vergangenheit zu bedeutsamen Trends geworden. Die Beiträge analysieren diskursgeschichtlich und anhand von Fallstudien die Zusammenhänge, Wechselwirkungen und historischen Spezifika des Dreiecksverhältnisses von Medien, Authentizität und Geschichte: Wie wurden und werden in unterschiedlichen Medien Eindrücke von Unmittelbarkeit und Evidenz erzeugt? Welche Strategien kamen dabei zum Tragen? Welche Rolle spielten Vorstellungen von Objektivität und Inszenierung, aber auch Genrekonventionen und soziale bzw. politische Kontexte? Wie wurde und wird Geschichte medial evoziert, legitimiert und autorisiert? Die multimediale Darstellung der hier versammelten Beiträge integriert die audiovisuellen Quellen und ermöglicht so Einblicke in die sich verändernden Bedingungen und Praxen von historischen Wissensordnungen, Wirklichkeitskonstruktionen und Geltungsansprüchen im Rahmen ihrer medialen Inszenierung. Christoph Classen ist Projektleiter in der Abteilung III des ZZF „Zeitgeschichte der Medien und Informationsgesellschaft“, Achim Saupe ist Koordinator des Leibniz-Forschungsverbunds „Wert der Vergangenheit“ am ZZF (bis 2021 LFV Historische Authentizität), und Hans-Ulrich Wagner ist Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut in Hamburg. Ort: Potsdam Jahr: 2021 Verlag: zdbooks (ZZF Potsdam) Open Access Gold: freie Zugänglichkeit im Internet unter: https://zdbooks.de/echt-inszeniert-2021

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  1. Pressemitteilung: Neuer Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit"

    idw Nachrichten

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  1. Neuerscheinung:Heritage under Socialism. Preservation in Eastern and Central Europe, 1945-1991

    Gantner, E./Geering, C./Vickers, P. (eds.): Heritage under Socialism. Preservation in Eastern and Central Europe, 1945-1991, New York/Oxford2021.

    How was heritage understood and implemented in European socialist states after World War II? By exploring national and regional specificities within the broader context of internationalization, this volume enriches the conceptual, methodological and empirical scope of heritage studies through a series of fascinating case studies. Its transnational approach highlights the socialist world's diverse interpretations of heritage and the ways in which they have shaped the trajectories of present-day preservation practice.

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  1. Neuerscheinung: Die Empirik des Blicks | The Empirical Gaze

    Parak, G./Bauer, E. (Hg.): Die Empirik des Blicks | The Empirical Gaze, Halle (Saale) 2021.

    Die wissenschaftlichen Forschungsexpeditionen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts sind unauflöslich mit der Geschichte der maritimen Seefahrt verbunden: Nur das Schiff ermöglichte die Überwindung der Ozeane. Die Kamera als visueller Ausdruck der westlichen Selbstermächtigung war hierbei stetige Begleiterin. Die Eroberung der Welt durch die Fotografie wählte die Form einer wissenschaftlichen Vermessung und führte als Schnittstelle so unterschiedliche akademische Disziplinen wie Geographie, Glaziologie, Ozeanographie, Altertumskunde, Orientwissenschaften, Ethnologie, Anthropologie, Zoologie und Kolonialwissenschaften zusammen. Der Band erörtert anhand von neun Fallbeispielen die fotografische Vermessung der Welt um 1900. Hierbei stehen die vielfältigen intermedialen Möglichkeiten der Inbezugsetzung und Inwertsetzung fotografischer Bilder im Vordergrund, mit denen die fotografischen Akteure ihre visuellen Beobachtungen beglaubigten und belegten.

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  1. Neuerscheinung: The Politics of Authenticity and Populist Discourses

    Kohl, C./Christophe, B./Liebau, H./Saupe, A. (Hrsg): The Politics of Authenticity and Populist Discourses. Media and Education in Brazil, India and Ukraine, Cham 2021.

    Seeks to satisfy the need to take a closer look at yearnings for orientation in a globalized world Moves beyond conventional and social media by expanding its focus to media in formal education Adopts global perspectives from three postcolonial countries

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Neuer Leibniz-Forschungsverbund untersucht den "Wert der Vergangenheit"

Welchen Wert hat die Vergangenheit für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart? Und wie wird dieser Wert hergestellt und vermittelt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt eines neuen, interdisziplinären Leibniz-Forschungsverbundes, den der Senat der Leibniz-Gemeinschaft bewilligt hat. Untersucht wird – in deutscher, europäischer und globaler Dimension – wie durch Sprache, Medialität und Digitalität historische Evidenz geprägt wird, wie Raum- und Zeitvorstellungen Geschichtsbilder konturieren, und wie die Ressource Vergangenheit für Vergemeinschaftungsprozesse und Identitätskonflikte sowie auf einem größer werdenden Geschichtsmarkt genutzt wird. ZZF-Direktor Martin Sabrow war Hauptantragsteller für das ZZF. Achim Saupe koordiniert künftig die Zusammenarbeit von 21 Leibniz-Instituten und Leibniz-Forschungsmuseen sowie zahlreichen internationalen Partnern. Der neue Verbund knüpft an die Arbeit des Leibniz-Forschungsverbundes »Historische Authentizität« an und wird seine Arbeit zum 1. September 2021 aufnehmen.

Beteiligte Leibniz-Verbundpartner:

Deutsches Bergbau-Museum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen (DBM), Bochum • Deutsches Museum (DM), München • Deutsches Schifffahrtsmuseum  – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), Bremerhaven • Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI), Braunschweig • Germanisches Nationalmuseum  – Leibniz-Forschungsmuseum für Kulturgeschichte (GNM), Nürnberg • Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft (HI), Marburg • Institut für Zeitgeschichte (IfZ), München-Berlin • Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim • Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz (IEG) • Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Leipzig • Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI) • Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt • Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Hamburg • Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), Erkner • Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM), Tübingen • Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), Berlin • Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO), Berlin • Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam • Römisch-Germanisches Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM), Mainz • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung – Leibniz Institution for Biodiversity and Earth System Research (SGN), Frankfurt • Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für die Biodiversität der Tiere (ZFMK), Bonn

Christoph Bernhardt rezensiert für H-Soz-Kult Carola Hein (Hg.): The Routledge Handbook of Planning History, London 2018.

Gegenstand und Begriff der „Planungsgeschichte“ haben in den Sozial-, Kultur- und Raumwissenschaften seit etlichen Jahren eine bemerkenswerte Konjunktur erfahren. „Planung“ gilt als eine der Signaturen des 20. Jahrhunderts, als „Vorgriff auf die Zukunft“ (Dirk van Laak), Kernstrategie einer „Ordnung der Moderne“ (Thomas Etzemüller), des „Ordnens von Räumen“ (Ulrike Jureit), der Gesellschaftssteuerung in der Bundesrepublik und der DDR nach 1945 (Elke Seefried / Dierk Hoffmann) sowie als „rationales Streben zur Verbesserung städtischer Räume“ vermittels der Stadtplanung (Carola Hein). Doch driften Grundverständnis, Untersuchungsansätze und -gegenstände der verschiedenen in diesem Feld aktiven Disziplinen derart weit auseinander, dass der Begriff zuweilen nur als ein schillerndes, fast beliebig ausdeutbares Label erscheint. Zumindest finden sich unter ihm sehr heterogene, teilweise gegensätzliche oder sich wechselseitig ignorierende Forschungsansätze.

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  1. Neuerscheinung: Weitergabe und Wiedergabe - Dimensionen des Authentischen im Umgang mit immateriellem Kulturerbe

    Saupe, A./Samida, S. (Hrsg.): Weitergabe und Wiedergabe - Dimensionen des Authentischen im Umgang mit immateriellem Kulturerbe, Göttingen 2021.

    Durch die Bewahrung von »immateriellen Kulturformen«, wie sie durch die UNESCO gefördert wird, haben Authentizitätsfeststellungen in den letzten Jahren deutlichen Aufschwung bekommen. Diverse Bräuche und Rituale, Handwerkstechniken, performative Praktiken sowie Naturwissen aus aller Welt stehen mittlerweile auf zahlreichen Listen zum Schutz, zur Dokumentation und zum Erhalt immateriellen Kulturerbes. Der Band richtet seine Aufmerksamkeit auf die Frage nach Authentizität und Originalität, aber auch Wandelbarkeit und gelebter Praxis immateriellen Erbes. Die Beiträge widmen sich einerseits der spezifischen Bedeutung immateriellen Erbes für Gemeinschaften und den damit verbundenen Herausforderungen ebenso wie seiner Instrumentalisierung, seiner Konflikthaftigkeit und seinen Paradoxien. Sie beschäftigen sich andererseits mit dem praktischen Umgang, der aktiven Pflege und der Vermittlung des nicht materiell überlieferten Kulturerbes.

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Rezension zu Michael Farrenkopf & Thorsten Meyer (Hg.): Authentizität und industriekulturelles Erbe. Zugänge und Beispiele, Berlin 2020. 

Rezensiert für H-Soz-Kult von Sarah Thieme, Centrum für Religion und Moderne, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Insgesamt bietet die Mehrheit der quellengesättigten Beiträge wertvolle und überzeugende Erkenntnisse zu Fragen der Authentisierung von Industriekulturerbe, sodass der Band die Historische Authentizitäts-Forschung gewinnbringend mit dem Feld der interdisziplinären Industriekultur-Forschung verbindet und den Nutzen einer derartigen Bearbeitung belegt. Im Hinblick auf das gemeinsame Erkenntnisinteresse wäre es dabei wünschenswert gewesen, die Einzelbeiträge stärker miteinander ins Gespräch zu bringen. Dem Band gelingt es insbesondere, neue Forschungsfragen und Untersuchungsgegenstände jenseits des authorized heritage discourse einzubinden und das Potential ihrer Analyse aufzuzeigen. Insofern regt der Band dazu an, über Prozesse der Authentisierung industriekulturellen Erbes durch zivilgesellschaftliche Akteursgruppen weiter nachzudenken. Anschließend an den im Band mehrfach vorgetragenen Forschungsappell, sich stärker mit Konzepten und Diskursen der Authentizität von nicht-professionellen erinnerungskulturellen Akteur:innen zu beschäftigen, ist eine vertiefende Auseinandersetzung vor allem im Hinblick auf immaterielle Formen der Industriekultur zu erhoffen. Dies könnte die im Band aufgezeigten Perspektiven auch noch stärker für internationale Vergleiche öffnen.

Der Wert der Vergangenheit

Vom Denkmal zum Mahnmal – über die Vielschichtigkeit der Geschichte

Von Martin Sabrow

Der historische Wertehimmel wankt. Überall in der westlichen Welt werden in diesen Wochen Denkmäler gestürzt und Symbole attackiert, die an die Taten großer oder einst für groß gehaltener Männer erinnern: in England die Statuen von Sklavenhändlern und Sklavenhaltern, in Belgien ein Denkmal von König Leopold II. und in den USA eine Figurengruppe von Südstaaten-Soldaten; im Kapitol von Sacramento in Kalifornien das Denkmal von Christoph Kolumbus.

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Authentizität – Wie echt kann das Ich sein? 

Podcast auf SWR2 WISSEN

Im Reinen mit den eigenen Gedanken und Gefühlen, natürlich und klar in der Haltung nach außen – wer so wirkt, gilt neuerdings als "authentisch". Doch muss sich ein Mensch dazu auf immer gleiche Weise verhalten? Schließlich ist es eine erlernte Kompetenz, flexibel auf unterschiedliche Situationen reagieren zu können. Und auch die Persönlichkeit ist wandelbar; was heißt da also "authentisch"?

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Tagungsankündigung: „Alte Dinge, neue Werte“

13.-15. Januar 2021

Deutsches Bergbau-Museum Bochum
SFB 1070 RessourcenKulturen Universität Tübingen
Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität

Organisation: Tobias Schade, Katerina Filippidou (Tübingen), Michael Farrenkopf, Torsten Meyer, Stefan Przigoda (Bochum), Achim Saupe (Potsdam)

Dinge kommen in Museen, weil ihnen ein bestimmter Wert zugeschrieben wird: sei es ein wissenschaftlicher, politisch-gesellschaftlicher, historischer, symbolischer oder ästhetischer Wert. Dieser Wert muss oft allerdings erst herausgearbeitet und hergestellt werden, damit die Dinge – seien es Originale, Kopien, Rekonstruktionen oder Abbildungen – in einer Ausstellung wirken können. Im Prozess der Musealisierung durchlaufen die Dinge zudem Transformationsprozesse, in denen sich ihr Wert verändert. Doch wie entstehen diese Diskurse der Inwertsetzung, und wer ist daran beteiligt? Was löst Prozesse der Um- und Neubewertung aus, die zu einer Musealisierung oder einer Neuinterpretation führen? Und durch welche Praxen wird Wert hergestellt – und worauf beruht dieser?

Diesen Fragen will die Tagung „Alte Dinge, neue Werte“ in unterschiedlichen thematischen Feldern unter Berücksichtigung verschiedener (institutioneller) Zeitpunkte und fachlicher Perspektiven nachgehen, indem sie sich wichtigen Stationen der Inwertsetzung musealer Objekte widmet, wie z.B. den Momenten von Entscheidungen, von Anforderungen und (Sach-)Zwängen, von Einbezug von Innovationen und neuen Erkenntnissen.

In einem ‚Davor‘ der Dinge werden Dinge (neu)entdeckt, (neu)verhandelt und (neu)bewertet, dabei unterliegen diese Prozesse gesellschaftlichen Diskursen, politischen Interessen, neuen wissenschaftlichen Fragestellungen, musealen Vorgaben und nicht zuletzt alltagspraktischen Entscheidungen.

In einem ‚Dazwischen‘ der Dinge werden museale und kuratorische Praktiken deutlich. Durch Restaurierungstechniken, Ausstellungskonzepte sowie Vermittlungsstrategien werden Dinge in Wert gesetzt und inszeniert. Macht es dabei einen Unterschied, ob Originale, Kopien oder Rekonstruktionen ausgestellt werden? Welche Bedeutung kommt immersiven Medien, wie VR, AR, MR, multimodalen Erfahrungen und Erlebnissen sowie „klassischen“ Vermittlungsstrategien zu? Welchen Stellenwert nehmen Wissenschaftlichkeit, Glaubwürdigkeit und Authentizität bei der Inwertsetzung ein? Welcher Eigensinn liegt dabei bei den musealen Akteuren, und wie werden Rezeption und Rezipienten bei musealen Inwertsetzungspraktiken berücksichtigt?

Das ‚Danach‘ der Dinge widmet sich den In-Wert-Gesetzten Dingen und der Kommodifizierung von kulturellen Gütern – Dinge werden ikonisiert und re-ökonomisiert – und eventuell sogar Teil der Popkultur. Was sind die Folgen dieser verschiedenen Inwertsetzungsprozesse und wie werden sie deutlich?

Diese Fragen nach Transformations- und Entscheidungsprozessen und beteiligten Akteuren zu klären, ist Ziel der Tagung „Alte Dinge, neue Werte“.

Informationen zu Programm und Anmeldung folgen.

  1. Das Potsdamer Glockenspiel. Rechtsradikale Einschreibungen in das Projekt der Garnisonkirche Potsdam

    16. Januar 2020, Potsdam Museum, Potsdam

    Achim Saupe moderierte das Podiumsgespräch zwischen Gegnern und Befürwortern des Glockenspielabbaus und die Diskussion im Anschluss an den Vortrag von Prof. Oswalt, Universität Kassel. Die Abschaltung des nachgebauten Glockenspiels der Garnisonkirche auf der Plantage hat zu einer Kontroverse in der Stadt geführt. Ein mehrfaches sonntägliches Protest-Singen wendet sich gegen diese Entscheidung. Oberbürgermeister Mike Schubert, der die vorübergehende Abschaltung des im Besitz der Stiftung Garnisonkirche befindlichen Glockenspiels mit deren Zustimmung veranlasste, hat ein wissenschaftliches Gutachten angekündigt. Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung Garnisonkirche sieht dies als entbehrlich an, da die Inschriften des Glockenspiels eindeutig „unzumutbar“ seien. Martin-Niemöller-Stiftung in Kooperation mit dem Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

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  1. Shared Spaces, Contentious Places - (Re-)Negotiating History and Belonging in Urban Spaces and Museums

    11. Dezember 2019, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

    (Re-)Negotiating Belonging in Urban Spaces and Museums This event was organized by the collaborative research project en/counter/points fun­ded un­der the HERA pro­gramme in cooperation with Shared Spaces – European Dialogues about Pub­lic Spaces, a project of the Heinrich Böll Foundation. The workshop fo­cused on the multifaceted connections and relationships between public spaces, built heri­tage, memory and belonging by referring to a variety of examples from Europe. The first part of the workshop brought together the en/counter/points research teams, which were each contributing presentations of their research sco­pes, methods and aims with view to the general question of the (re-)negotiation of belonging in public space and in respect to the more specific horizontal research theme “Recalling space and place”.

    Zum ausführlichen Bericht

Konferenz: Historische Authentizität: Subjektivierung und Vergemeinschaftung in der Moderne

Die Konferenz "Historische Authentizität: Subjektivierung und Vergemeinschaftung in der Moderne", die vom 13. bis zum 14.09.18 am ZZF stattfand, widmete sich dem Wandel personaler, kollektiver bzw. subjekt- und gemeinschaftsbezogener Authentizitäts-konzeptionen vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In verschiedenen Panels wurde sich dem Thema über Fachgrenzen hinweg angenähert, indem Authentizitäts-konstruktionen im Kontext intellektueller und gesellschaftlicher Diskurse, der Popkultur des 20. Jahrhunderts, der Literatur und physischer und psychischer Wissensdiskurse betrachtet wurden. In der Abschlussdiskussion beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit der Differenz von Subjekt- und Objektauthentizität und damit, wie Authentizitätszuschreibungen durch die Interaktion von Individuen (in Gemeinschaften), Orten und Dingen erzeugt werden. Dabei wurde auch danach gefragt, welche Leerstellen in der Authentizitätsforschung in Bezug auf das Subjekt bestehen, was insbesondere im Kontext der Beiträge zu neu- und altrechten Diskursen über die Vorstellungen des "Eigentlichen" deutlich wurde. Weitere Fragestellungen ergaben sich hinsichtlich der Thematik, wie sich essentialistische von anti-essentialistischen Entwürfen des Authentischen im historischen Wandel unterscheiden - und welche Überschneidungen bestehen. Zudem wurde ersichtlich, dass Authentizität auch im Bereich des Individuums ein Produktions- und Rezeptionseffekt ist, was besonders durch die Beiträge zu Literatur und Musik deutlich wurde. Im Hinblick auf die Konzeption von Geschichte in Entwürfen des Authentischen könnte zudem weiter analysiert werden, welche Rolle Abgrenzungs- und Entfremdungstheoreme, Konstruktionen von Ursprüngen und Traditionen und nicht zuletzt Selbsthistorisierungen bei diesen Prozessen der Authentisierung einnehmen.

  1. Neuerscheinung: Konzepte des Authentischen

    Kämper, H./Voigt-Goy, C. (Hrsg.), Konzepte des Authentischen, Göttingen: Wallstein 2018.

    Was verbirgt sich hinter dem viel gebrauchten Begriff der "Authentizität"? Der Begriff der "Authentizität" hat gegenwärtig Konjunktur. Doch die begriffs- und ideengeschichtlichen Hintergründe dieses Phänomens wurden bisher wenig beachtet. Die Autoren des Bandes zeichnen in diachroner und systematischer Perspektive exemplarisch nach, wie sich im Umgang mit Texten und Personen wandelnde Vorstellungen des "Authentischen" ausdrücken. Sie bringen zur Sprache, wer oder was als authentisch definiert wurde und welche Werte sich mit der Authentifizierung verbanden. Denn die Konstruktion des Authentischen geschieht nie absichtslos, sondern weist über die jeweiligen Texte respektive Personen hinaus auf die "Relevanz" des Authentischen für die je eigene Gegenwart. Das Buch ist eine Publikation des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität.

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Fachtagung "Wir haben die Echten" im Senkenberg Museum für Naturkunde

Im Görlitzer Senckenberg Museum für Naturkunde fand vom 30. Mai bis 1. Juni die Fachtagung "Wir haben die Echten!" - Dimensionen des Authentischen in Naturkundemuseen statt.
Rund fünfzig Museumsexpert*innen aus deutschen Museen und Forschungseinrichtungen sowie Studierende des Studiengangs "Kultur und Management" der Hochschule Zittau/Görlitz trafen sich zum fachlichen Austausch.
Inhaltlich ging es in den Fragen und Diskussionen um das Selbstbild von Museen, das sich in deren Ausstellungen manifestiert und die Sichtweise und Anforderungen der Besucher an die Objekte und deren Informationsgehalt in den Museen. Ganz neue Wege beschreitet hierbei unter anderem das Görlitzer Naturkundemuseum, das die Objekte seines Hauptforschungsschwerpunktes, nämlich Bodentiere, aufgrund ihrer Größe nicht als Originale, also "in echt" darstellen kann und stattdessen den neuen Weg der Virtual-Reality-Animation beschreitet. Hier wird die Welt der Bodentiere über eine sogenannte VR-Brille für die Besucher dreidimensional erlebbar und somit auch begreifbar. Grundsätzlich einig waren sich aber alle Tagungsteilnehmer darüber, das grundsätzlich das originale Objekt die größte emotionale Wirkung bei den Besuchern entfaltet.
Veranstalter der Tagung war der Forschungsverbund "Historische Authentizität der Leibniz-Gemeinschaft, gemeinsam mit dem Senckenberg Museum Görlitz und dem Museum für Naturkunde Berlin.

Workshop: Weitergabe und Wiedergabe

Authentizitätsfeststellungen haben durch die Bewahrung von "immateriellen Kulturformen", wie sie durch die UNESCO gefördert wird, neuen Aufschwung bekommen. Diverse Bräuche und Rituale, Handwerkstechniken sowie Naturwissen aus aller Welt stehen auf Listen zum Schutz, zur Dokumentation und zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes. Parallel dazu entstehen immer neue Formen wie z. B. Re-Enactments und andere moderne Vermittlungsformate imaginierter, vermeintlich rekonstruierter kultureller Praktiken. Welche Bedeutung haben - im internationalen Vergleich - diese Formen "immaterieller Authentizität" für die Geschichtskultur der Gegenwart? Welche kulturellen und politischen Aussagen/Interessen können hinter den Bewahrungspraktiken stehen? Welche Rolle spielen sie bei der Begründung, Abgrenzung und gegenseitigen Anerkennung von "Kulturen" und "Gemeinschaften", von nationalen, ethnischen, religiösen und anderen gruppenspezifischen Identitäten? Welche kulturellen Standardisierungen resultieren aus dem globalen Bewahrungs- und Authentisierungsbestreben, und welche politische Bedeutung hat dies, etwa im Rahmen des Schutzes von Minderheiten? Welche gesellschaftliche Relevanz kommt dem immateriellen Erbe heute zu und welche Bedeutung wird ihm in Bildungsfragen zugestanden?

Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des Workshops "Weitergabe und Wiedergabe. Authentizität und immaterielles Kulturerbe", der vom 19. bis 20. Februar am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz stattfand.

Workshop on Populist Discourse and Claims to Authenticity

Vom 2-3. Februar 2018 fand in Berlin ein erster Workshop des Projektes "Authentizitätspopulismus: Versionen des Authentischen in Diskursen des Populismus in Brasilien, Indien und der Ukraine" statt. 20 Forscherinnen und Forscher, auch aus den genannten Ländern, die verschiedene Fachdisziplinen vertraten, darunter die Politik-, Geschichts- und Medienwissenschaften, Sozialpsychologie, Schulbuch- und Erinnerungsforschung sowie die Ethnologie, diskutierten den Zusammenhang von Populismus und (historischer) Authentizität in Brasilien, Indien und der Ukraine in vergleichender Perspektive. Konkret ging es um Erscheinungsformen des Populismus, beteiligte Akteure, Themen, Mobilisierungsstrategien, die Rolle von Medien, Geschichte und Erinnerung, Nationalismus und Religion.

Forschungsprojekt: Die Authentizität der Luther-Bildnisse

"Welchem Luther-Bild können wir trauen?" Dieser und anderen Frage wird ein von der Leibniz-Gemeinschaft gefördertes Forschungsprojekt des Germanischen Nationalmuseums (GNM) in Nürnberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der TH Köln den nächsten drei Jahren nachgehen.

"Luther war der erste Medienstar der Geschichte. Von keiner anderen Person seiner Zeit, keinem Kaiser oder Papst, existieren mehr Bildnisse. Bei der Verbreitung spielte Lucas Cranach d. Ä. eine zentrale Rolle. Er prägte verschiedene Images des Reformators: Luther als frommer Mönch, als Junker Jörg, als Reformator oder als Ehemann mit seiner Frau Katharina von Bora. Mit anhaltender Legendenbildung um den Kirchenmann und seiner wachsenden Verehrung entstanden immer mehr Bilder. Viele wollten wissen, wie der umstrittene, verehrte und verachtete Mann aussah, den der Papst zum Ketzer erklärt und über den der Kaiser 1521 die Reichsacht verhängt hatte. [...]

Denn wie in der heutigen Zeit der Massenmedien gilt es zu hinterfragen, was als authentisch gelten kann und was zu repräsentativen oder gar manipulativen Zwecken eingesetzt wurde. Welches Bild von einer Person ist echt und welches Fake? Durch diese modernen Erfahrungen im Umgang mit Bildern und Bildnissen stellen sich auch neue Fragen an die Vergangenheit: Wie echt sind die uns so vertrauten Bildnisse Luthers."

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Blogbeitrag: Der diskrete Charme der Authentizität

"Mit sich selbst in Einklang, "authentisch" zu sein, gilt heute vielen als wichtiges Ideal - für das eigene Leben, aber auch gerade für das von Politikerinnen, Führungskräften und Prominenten. Doch was ist Authentizität überhaupt? Und wie die Strahlkraft des Begriffs erklären?", fragt Maiken Umbach in einem lesenswerten Beitrag für den Geschichte der Gegenwart Dabei greift sie auch auf die Sammlung des Forschungsverbundes "Historische Authentizität & Du" zurück.

  1. Neuerscheinung: Geschichte als Ressource

    Christophe, B./Kohl, C./Liebau, H., (Hrsg.), Geschichte als Ressource. Politische Dimensionen historischer Authentizität (=ZMO-Studien 36), Berlin 2017.

    Wann, wie und durch wen wird Geschichte zu einer politischen Ressource? Welche Rolle spielen dabei Prozesse und Praktiken des Authentisierens historischer Ereignisse, Abläufe oder Persönlichkeiten? Und welche Ziele verfolgen die beteiligten Akteure? Gegenwärtig wird die Kontrolle über die Deutung von Vergangenheiten zu einem umstrittenen Gut im Kampf um politische Macht und ökonomische Ressourcen. Gerade in Krisenzeiten, aber auch angesichts konkurrierender medialer Einflüsse werden Behauptungen von Authentizität genutzt, um Ansprüche auf historische "Wahrheiten" oder "richtige" Erinnerungen durchzusetzen. Die Autorinnen und Autoren nehmen Transformationsprozesse und Krisensituationen in postkolonialen, postsozialistischen und postimperialen Gesellschaften in Europa, Asien und Afrika in den Blick und analysieren Prozesse des Authentisierens sowie konkurrierende Ansprüche auf Authentizität. Sie beleuchten Zusammen hänge zwischen Authentizitätsbehauptungen, historischen Erfahrungen und Machtansprüchen. Nicht die "Geschichte" oder die "Erinnerung" werden behandelt. Vielmehr ermöglicht der Blick auf die Verflochtenheit lokaler, nationaler und transnationaler Ebenen eine Analyse der Beziehungen zwischen Produktion und Rezeption historischer Authentizität.

    Rezension

Tagung: Material Authenticity of the Ephemeral

Vom 16. bis 18. Oktober fand in München die Tagung "Material Authenticity of the Ephemeral" statt. Einen guten Überblick über die behandelten Fragen und Ergebnisse bietet der Tagungsbericht auf H-Soz-Kult.

  1. Neuerscheinung: Authentisierung im Museum

    Eser, T./Farrenkopf, M./Kimmel, D./Saupe, A./Warnke, U. (Hrsg.), Authentisierung im Museum. Ein Werkstatt-Bericht, Mainz: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums 2017.

    "Museen sind Orte des "Originals" und "authentischer" Objekte. Aber was ist mit dem schillernden Begriff des Authentischen im musealen Bereich überhaupt gemeint? Können Kopien, wenn schon keine Originale, so doch authentische Objekte sein? Ist Authentizität eine Eigenschaft der Dinge oder eine Zuschreibung durch Museumsmacher? Und welche Rolle spielen Authentizität und Aura für die Besucher und Nutzer unterschiedlicher Museen? Der vorliegende Band schlägt einen neuen Weg bei der Beantwortung dieser Fragen ein: Er untersucht Praktiken des Authentisierens im Museum."

    Online und Open Access erschienen bei Heidelberg: Propylaeum.

Forschungsbericht: Historische Authentizität. Individuen und Gesellschaften auf der Suche nach dem Selbst

"Historische Authentizität ist eine zentrale Kategorie im Umgang mit der Vergangenheit. Der Forschungsbericht führt in neuere Arbeiten über Konzepte und Semantiken des Authentischen ein und beschäftigt sich mit Veröffentlichungen zum Thema personen- und gruppenbezogener Authentizitätsvorstellungen im Hinblick auf Identität und Wandel von Individuen und Gemeinschaften. Er gibt einen Einblick in Publikationen aus dem Feld empirischer und materieller Authentizitätsfeststellungen in den Archiv-, Editions- und Restaurierungswissenschaften im Spannungsfeld von Original und Kopien sowie in Literatur zur Authentisierung von Orten und Räumen anhand von Museen, Städten und architektonischen Bauten, Gedenkstätten und Geschichtstourismus. Als zentrales Desiderat der Forschung wird die Aufgabe deutlich, Prozesse und Akteure der Authentisierung in verschiedenen historisch arbeitenden Disziplinen vergleichend zu untersuchen."

Zum vollständigen Forschungsbericht auf H-Soz-Kult

  1. Neuerscheinung: Gebaute Geschichte

    Bernhardt, C./Sabrow, M./Saupe, A. (Hrsg.), Gebaute Geschichte. Historische Authentizität im Stadtraum, Göttingen: Wallstein 2017. U.a. mit Beiträgen aus den beteilitgten Leibniz-Instituten von Andreas Butter (IRS), Ulrike Freitag (ZMO), Hanno Hochmuth (ZZF), Nora Lafi (ZMO), Carola Neugebauer (ehemals IfL), Florian Riedler (ZMO) und Kathrin Zöller (ZZF).

    Über den kürzlich erschienenen Sammelband "Gebaute Geschichte. Historische Authentizität im Stadtraum" berichtet das Onlinemagazin "der architekt" in einer kurzen Rezension des Bandes: "Insgesamt erlaubt das Buch einen tiefen Einblick in den Umgang von Gesellschaft, Politik, Denkmalpflege, Einzelakteuren und Tourismuswirtschaft mit den baulichen Zeugnissen vergangener Zeiten und die dabei verwendeten Argumentations- und Legitimierungsstrategien für Bewahrung und Rekonstruktion."

    zur Rezension

    Rezension: Potsdamer Neue Nachrichten

Tagung: Authentizität und industriekulturelles Erbe

Vom 27. bis 29. April fand in Freiberg die Tagung "Authentizität und industriekulturelles Erbe" statt. Hier einige Eindrücke sowie der Tagungsbericht auf H-Soz-Kult.

Tagung: Authentizität als Kapital historischer Orte

"Die Frage, ob historische Authentizität für die Kategorisierung von Gedenk- und Erinnerungsstätten sowie Dokumentationszentren und Geschichtsmuseen aussagekräftig sei, stand auf der interdisziplinär konzipierten Tagung "Authentizität als Kapital historischer Orte" im Fokus des Interesses."

Zum vollständigen Tagungsbericht auf H-Soz-Kult

Vortrag: "The Concept of Cultural Heritage – Its History and its Challenges"

In ihrem englischsprachigen Vortrag beleuchtete die Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann das Konzept des kulturellen Erbes im Hinblick auf Fragen von Authentizität und aus der Perspektive der Gedächtnisforschung. Der Vortrag wurde im Rahmen des Forschungsprojekts "Wissen der Welt - Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO" des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte und des Leibniz Forschungsverbunds "Historische Authentizität" am 19. Januar 2017 gehalten.

Der vollständige Vortrag kann hier auf Youtube abgerufen werden.

Buchvorstellung: Schillernde Unschärfe

Tino Mager, Fellow des Leibniz-Forschungsverbundes Historische Authentizität, stellte seine Dissertation "Schillernde Unschärfe - Der Begriff der Authentizität im architektonischen Erbe" im Nicolaihaus in Berlin-Mitte vor. Die Arbeit wurde mit dem Tiburtius-Preis der Berliner Hochschulen als beste Dissertation ausgezeichnet.

Mehr Informationen auf H-Soz-Kult

Tagungsbericht: Heritage Studies and Socialism

"The Workshop [...] aimed to debate concepts of temporality, authenticity, and originality as core concepts of heritage and brought together scholars of heritage studies concerning Central and Eastern European countries during socialism."

Zum vollständigen Tagungsbericht auf H-Soz-Kult (in Englisch)

Tagungsbericht: Geschichte als Gegenwartsreligion?

"Ausganspunkt der von Martin Sabrow (Potsdam) und Achim Saupe (Potsdam) geleiteten Sektion „Geschichte als Gegenwartsreligion?“ war der Befund, dass die gegenwärtige Geschichtskultur sich durch sakralisierende Züge auszeichne."

Zum vollständigen Tagungsbericht auf H-Soz-Kult

Ringvorlesung: "Die Sehnsucht nach dem Echten"

Martin Sabrow eröffnete am 24. Oktober die Ringvorlesung "Die Sehnsucht nach dem Echten" mit einem Beitrag über "Historische Authentizität". Die Vorlesungsreihe findet noch bis zum 13. Februar 2017 wöchentlich im Auditorium des Deutschen Historischen Museums statt.

  1. Neuerscheinung: Historische Authentizität

    Sabrow, M./ Saupe, A. (Hrsg.), Historische Authentizität, Göttingen: Wallstein 2016.

    "Die Publikation des Forschungsverbunds beschäftigt sich ausgehend von einem transdisziplinären Ansatz u. a. mit der auratischen Aufladung von Museumsdingen und dem Begriff des Weltkulturerbes, dem modernen Authentizitätsbegriff und einem vormodernen Verständnis von Authentizität. Ebenso wird nach den wissenschaftlichen Herausforderungen gefragt, die die zeitgenössische Sehnsucht nach historischer Authentizität aufwirft."

    zum Buch

Museen - Orte des Authentischen?

März 2016

"Bewegte Bilder ausgestorbener Tiere, nachgebaute Musikinstrumente der Steinzeit, Re-Enactment von Gladiatorenkämpfen: Museen setzen auf neue Darstellungsformen, das originale Objekt tritt in den Hintergrund. Wo bleibt die Authentizität?", fasst der WDR die Leitfrage der Internationalen Fachtagung am Mainzer RGZM vom 3. bis 4. März 2016 zusammen. Und das Kultur-Museum-Blog ergänzt: "Die einfache Ineinssetzung von Original – noch so ein schwieriger Begriff – und Authentizität bietet für das Museum jedenfalls keinen nennenswerten Mehrwert. Was aber sollen wir dann mit der Authentizität anfangen?"

Zum Beitrag in Museum.de, Seite 94-107
Zum Tagungsbericht des Kultur-Museum-Blogs
Zum Neue Presse-Artikel vom 3. Märzund 4. März

Presse: Nur das Echte zählt

Dezember 2015

"Ob in der Politik, Kultur, im Sport oder im Privaten: Der Drang nach Authentizität bestimmt die Gesellschaft von heute. Das Phänomen hat eine lange Geschichte und beschäftigt inzwischen auch Historiker."

Zum Tagesspiegel-Artikel von Achim Saupe

Tagungskommentar: Nostalgia

September 2015

"In his paper ‘Good Old Things': Nostalgia and the Discourse of Historical Authenticity ACHIM SAUPE explored the relationship between nostalgia and authenticity by exploring the changing meaning and usages of the two terms in the nineteenth and twentieth century and by looking at the contemporary 'nostalgia industry'."

Zum vollständigen Kommentar auf dem Tagungsblog

Presse: "Künstliche Wahrheiten"

Mai 2015

"Die Erkundung der historischen Authentizität, wie sie der Leibniz-Forschungsverbund vorantreibt, untersucht nicht nur "gefühlte" Identität im "gefühlt" authentischen Erleben von Geschichte. Eine wesentliche Erkenntnis liegt in der Feststellung begründet, dass Authentiziät nicht per se existiert, sondern nur in der Zuschreibung durch den Adressaten."

Zum Feature des Deutschlandradios vom 14. Mai 2015

Konzepte des Authentischen

März 2015

"Der Workshop "Konzepte des Authentischen - Prozesse der Authentisierung", der am 19. und 20. März 2015 in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim im Rahmen des Leibniz-Forschungsverbunds "Historische Authentizität" stattfand, verfolgte das Ziel, in diachroner und systematischer Perspektive exemplarisch nachzuzeichnen, wie im Umgang mit Texten und Personen bzw. mit ihnen in Verbindung stehenden Artefakten Vorstellungen des ,Authentischen' sichtbar werden."

Zum Tagungsbericht auf HSozKult

Suche nach historischer Authentizität

Februar 2015

"'Lokale Geschichte(n), (Macht-)Politik und die Suche nach historischer Authentizität' lautete der Titel einer Tagung am 27. und 28. Februar 2015 am Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin. Sie fand unter dem Dach des Leibniz-Forschungsverbundes "Historische Authentizität" statt und wurde von den an dem Verbund beteiligten Forschungseinrichtungen ZMO, Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI), Braunschweig, und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt am Main, ausgerichtet.

Ziel der Tagung war es, die Nutzung von Geschichte durch lokale politische Akteure in verschiedenen regionalen Kontexten Europas, Afrikas und Asiens zu beleuchten. In der Tat kann die Behauptung historischer Authentizität zu einem wichtigen Argument in Konflikten um Machtzugänge und ökonomische Ressourcen werden."

Zum Tagungsbericht auf HSozKult

Presse: "Die Attraktion der Schattenorte"

Februar 2015

"Topographie des Terrors, Bunker und der Checkpoint Charlie: Berlin gilt als „Rom der Zeitgeschichte“, bei Touristen kommt das Histotainment gut an. Welches Bild dabei vermittelt wird, analysiert der Potsdamer Historiker Hanno Hochmuth in einem Gastbeitrag."

Zum Tagesspiegel-Artikel vom 20. Februar 2015

Authenticity and Victimhood

Dezember 2014

"Die Beziehung zwischen Tätern und Opfern spielt eine konstitutive Rolle in der Geschichte des 20. Jahrhunderts und birgt ein schwieriges kulturelles Erbe. Entscheidend ist dabei nicht nur die Opfererfahrung selbst, sondern ihre gesellschaftliche und politische Anerkennung in den jeweiligen nationalen Erinnerungskulturen. Diesen Prozessen widmeten sich Expertinnen und Experten aus Europa, Nordamerika und Asien in einer gemeinsamen Tagung des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin, des Leibniz-Forschungsverbundes „Historische Authentizität“, der Munk School of Global Affairs in Toronto, des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und der Stiftung Topographie des Terrors, in deren Räumen die Konferenz stattfand."

Zum Tagungsbericht auf HSozKult

Authentisierung von StadtLandschaften

Juni 2014

Die Tagung "Authentisierung von StadtLandschaften" widmete sich Authentizitätsvorstellungen bei der Rekonstruktion von historischen Bauten und Städten, im Rahmen des Weltkulturerbes und im Geschichtstourismus.

Zum Tagungsbericht auf HSozKult

Presse: Vergangenheit als Ressource

Mai 2014

"Es geht der Leibniz-Forschung nicht nur um die Aufarbeitung von Vergangenheit, sondern insbesondere auch um das, was Martin Sabrow die "Meta-Reflexion" nennt: Sie stellt die Frage nach dem jeweiligen Umgang mit Vergangenheit und dem permanenten Wandel in der Gegenwart. Was sagt es eigentlich über die heutige deutsche Gesellschaft aus, wenn sie sich plötzlich so intensiv einem Krieg zuwendet, der rund 90 Jahre mehr oder weniger vergessen war? Und weshalb wird ein über viele Jahre akzeptiertes Denkmodell über die Ursachen des Ersten Weltkriegs heute ohne Weiteres beiseitegeschoben?"

Zum Tagesspiegel-Artikel vom 8. Mai 2014

Arbeitstreffen in Bochum und Potsdam

März 2014

"(V)Ermittlung des Authentischen"

Das Arbeitstreffen der Themenlinie 2 fand am 4. März 2014 in Bochum statt. Eingeladen hatte das Deutsche Bergbaumuseum (DBM). Weitere Teilnehmer kamen vom Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM), vom Institut für Wissensmedien (IWM), vom Museum für Naturkunde (MfN), vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) sowie der Senckenberg-Gesellschaft (SGN).

Als Obertitel der Themenlinie wurde „(V)Ermittlung des Authentischen im Museum“ festgehalten. Betont wurde, dass Fragen der Ermittlung und Vermittlung historischer Authentizität immer wertbezogen sind. Praktiken des Authentisierens begründen den Wert von Objekten und Sammlungen, gleichzeitig beeinflussen diese Werte wissenschaftliche Verfahren und museale Präsentationsweisen. Langfristiges Ziel der Themenlinie soll die Veröffentlichung mehrerer Publikationen sein, die das Thema Authentizität für die Arbeit in Museen, Sammlungen und Archiven umfassend reflektieren.

Eine Fahrt auf den Förderturm sowie der Besuch im Anschauungsbergwerk des DBM rundeten die Veranstaltung ab.

"Authentizität als politisches und kulturelles Argument"

Zum Arbeitstreffen der Themenlinie 4 am 10. März 2014 kamen Vertreter des  Marburger Herder-Instituts (HI), des Berliner Zentrums Moderner Orient (ZMO), der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) zum Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) nach Potsdam angereist. Ziel des Arbeitstreffens war es, die Themenlinie „Authentizität als kulturelles Argument“ mit Leben zu füllen, Projekte und Themen aus den verschiedenen Instituten zusammenzubringen sowie Themen für neue Forschungsprojekte zu eruieren.

Die Forschungsprojekte der Themenlinie sollen insbseondere klären, warum in heutigen Geschichtsdiskursen der Authentizitätsbegriff inflationär verwendet wird, warum die Berufung auf Authentizität einen affektiven Wert darstellt und weshalb dem Authentischen eine besondere gesellschaftliche Geltungskraft zugesprochen wird.

2. Workshop und Mitgliederversammlung, Berlin

November 2013

Am 27. und 28. November 2013 fand in Berlin der zweite Workshop des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität statt sowie anschließend die Mitgliederversammlung 2013. Präsentiert wurden Papiere zu den Themen Vermittlungsforschung (Dominik Kimmel), StadtLandschaften als historische Überlieferungsräume (Christoph Bernhardt) sowie zum Themenbereich Sprache und kulturelles Gedächtnis (Heidrun Kämper).

In der anschließenden Diskussion wurden zunächst vier Themenlinien des Forschungsverbunds gebildet, die die weitere Arbeit der neu gegründeten Arbeitsgruppen strukturieren sollen: "Praktiken der Authentisierung in Museen und sammlungsbezogenen Forschungseinrichtungen", "Überlieferungsräume historischer Authentizität", "Authentizität als kulturelles Argument" sowie sprach- und ideengeschichtliche Zugänge zum Thema. Im angeregten Meinungsaustausch, in den die Expertise aus verschiedensten Disziplinen einfloss, wurde das Potential des transdiziplinären Forschungsverbunds deutlich.

Kick-off Workshop, Mainz

Juni 2013

Kennenlernen, Leitfragen formulieren, Themencluster bilden: Vom 19. bis 20. Juni 2013 fand in Mainz das erste Treffen des Leibniz-Forschungsverbunds "Historische Authentizität" statt. Zum Kick-off Workshop, der den Verbund thematisch konstituierte, traf man sich in den Räumlichkeiten der beiden Mainzer Verbundteilnehmer, dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) und dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG). Mitglieder aus 15 verschiedenen Forschungseinrichtungen und zahlreiche weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung.

Den Auftakt der Abendveranstaltung im lichtdurchfluteten und sommerlich heißen Forum des Museums für Antike Schiffahrt des RGZM machte Martin Sabrow. Mit seiner Keynote über "Die Sehnsucht nach dem Authentischen als wissenschaftliche Herausforderung" skizzierte der Sprecher des Forschungsverbunds Problemfelder und erste Forschungsideen.

Grundlage für die Diskussionen am Folgetag in der Bibiothek des IEG waren drei Input-Referate, die von Mitgliedern des Verbundes kommentiert und erweitert wurden. Thomas Thiemeyer (Universität Tübingen) beschäftigte sich unter den Stichworten Werk, Exemplar und Zeuge mit den Charakteristiken von Museumsdingen. Susanne Knaller (Universität Graz) betonte die ästhetischen Dimensionen für das Forschungsfeld Historische Authentizität. Michael Rothmann (Leibniz-Universität Hannover) setzte sich mit Authentifizierungsstrategien in Mittelalter und Früher Neuzeit auseinander.

Den Abschluss des Workshops bildete ein Strategiegespräch, in dem Leitfragen und Problemhorizonte des Forschungsverbunds herausgearbeitet wurden.

Authentizität – Artefakt und Versprechen in der Archäologie

Mai 2013

"Die Frage nach und das Versprechen von Authentizität ist die Gretchenfrage jeder Museumsarbeit. Es ist aber auch die Gretchenfrage jeder Form von Wissen und seiner Kommunikation: „Ist das wahr?“ ist ebenso wie „Ist das echt/alt/original...?“ eine Frage, die den Nachweis von Authentizität einfordert. Aber was ist der Nachweis von Authentizität bzw. welche Kriterien gelten im Rahmen bestimmter Diskurse als solche, die das Versprechen der Authentizität affirmieren?"

Zum Tagungsbericht auf HSozKult

  1. Neuerscheinung: Authentizität als Kapital historischer Orte? Die Sehnsucht nach dem unmittelbaren Erleben von Geschichte

    Axel Drecoll, Thomas Schaarschmidt, Irmgard Zündorf (Hrsg.), Göttingen, Wallenstein: 2019

    Zwischen pädagogischen Angeboten und »Schlachtfeldtourismus«: Welche Rolle spielt Authentizität bei der Vermittlung von Geschichte? Historischen Orten wie Gedenk- und Erinnerungsstätten wird in vielfacher Weise Authentizität zugeschrieben. Doch was ist das Authentische an diesen Orten, die permanent Veränderungen unterworfen sind? Die Bedeutung von Authentizität variiert von Ort zu Ort, ebenso wird das Authentische in verschiedenen Formen inszeniert. Es spielt bei pädagogischen Angeboten und in der Bildungsarbeit eine Rolle, wird aber auch bei Stadtführungen eingesetzt. Die Beiträge widmen sich diesen Themenfeldern und behalten dabei immer im Blick, inwiefern Authentizitätszuschreibungen und -erwartungen bedient oder auch dekonstruiert werden. Das Buch ist eine Publikation des Leibniz-Forschungsverbundes »Historische Authentizität«.

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